Anlässlich der Jahreshauptversammlung von PRO BürgerBus Niedersachsen e.V. trafen sich jetzt rund zwei Drittel der 60 Mitgliedsvereine. Neben den reinen Formalien gab es wichtige Themen zu besprechen. Im Bericht des Vorstands standen viele Punkte, die trotzdem allgemeinen Corona-Lage bearbeitet und vorangetrieben werden mussten. 

Zu den konkreten Hilfestellungen währen der Lockdowns gehörte die Organisation von finanziellen sowie technischen Lösungen für die Vereine, die ihre Arbeit ja ausschließlich mit ehrenamtlichen und zumeist älteren Aktiven leisten. Insofern waren sie im täglichen Fahrbetrieb wesentlich stärker gefährdet und daher eingeschränkt. Dass sie so für mehrere Monate den Fahrbetrieb einstellen mussten, führte zu wenig Fröhlichkeit, leider auch bei manchen Fahrgästen. Seit dem Sommer haben die Vereine nach den Impfungen den Linienbetrieb wieder aufnehmen können und hoffen nun auf einen „normalen“ Herbst und Winter. 

Schon seit vielen Jahren brennen den Vereinen Probleme unter den Nägeln. Häufig sind das Dinge, die durch Gesetzesvorgaben oder Verwaltungsregelungen zu unverhältnismäßig hohen Mehrarbeiten führen oder den Weg zu pragmatischen Lösungen erschweren. Diese Hindernisse zu überwinden bedarf eines langen Atems. Das ist die Hauptarbeit des Dachverbandes, neben der Beratung von Kommunen und deren Bürgern, die ebenfalls einen BürgerBus-Verein auf den Weg bringen möchten. 

Obwohl vollständig ehrenamtlich, werden die Vereine wegen der zu erfüllenden rechtlichen Vorgaben im Bereich der Linienverkehre als nicht gemeinnützig eingestuft. Das wirkt sich nicht nur auf die Gelder, sondern auch auf die Arbeitsbelastung der Vorstände aus. Selbst die Fahrergewinnung wird durch einschränkende Gesetze begrenzt, denn kreative Ideen und Werbemöglichkeiten scheitern in vielen Fällen an der nicht vorhandenen Gemeinnützigkeit. Hierfür Lösungsansätze zu finden, die die ehrenamtliche Tätigkeit bei BürgerBussen stützen und stärken ist die große Herausforderung. 

Bei der Versammlung stellten zudem mehrere Fahrzeughersteller ihre neuesten Entwicklungen vor. Da die Fahrzeuge zumeist in Kleinserien gebaut werden, ist jede Weiterentwicklung mit viel Aufwand verbunden. Der größte Wunsch besteht darin, einen leistungsfähigen 8-sitzigen Kleinbus in Niederflurtechnik und einer Tagesleistung von mindestens 300 Kilometern als Elektrofahrzeug zu bekommen. Es war schon beeindruckend, wie verschiedene Spezialfirmen für diese Kleinserien versuchen, dem Wunsch näher zu kommen und Lösungen finden. Da aber die großen Hersteller der Basisfahrzeuge grade andere Prioritäten verfolgen und BürgerBusse nicht unbedingt in ihrem Fokus sind, wird dieser Wunsch wohl nicht in nächster Zukunft erfüllt werden. 

PRO BürgerBus Niedersachsen e.V.